Achter productware Technologietag
Entwicklungen im EMS-Markt und ein neuer Service im Bereich RoHS, REACH
Die productware GmbH hat im Oktober 2019 ihren achten Technologietag durchgeführt. Themen der Veranstaltung waren „Leadership in Zeiten der Veränderung“, „Design for Reliability“, „Kondensatoren im Spannungsfeld zwischen Technik, Verfügbarkeit und Preis“ sowie „Qualifizierte Rework-Prozesse“. Zudem informierte productware über die Sicherstellung der Lieferfähigkeit in Zeiten der Allokation und über die Relevanz der Qualität von Stammdaten. Der EMS-Dienstleister stellt auch seinen neuen Service im Bereich RoHS, REACH, ECCN etc. vor. Am Ende der Veranstaltung präsentierte Matthias Hunkel, Betriebsleiter und Prokurist der productware in einer Live-Demo das Manufacturing Execution System des Unternehmens.
„Der Technologietag hat im Hause productware mittlerweile eine langjährige Tradition. Er bietet interessierten Teilnehmern die Gelegenheit, sich hautnah über die neuesten technologischen Markttrends rund um das Thema EMS sowie die entsprechenden Entwicklungen bei productware zu informieren“ sagt Herbert Schmid, Geschäftsführer der productware.
Von Experten, für Experten
Keynote-Speaker des diesjährigen Technologietags war Andreas Geh, Managing Partner der DOOR2Leadership GmbH. Er erläuterte in seinem Vortrag „Leadership in Zeiten der Veränderung – Um wen geht es, wenn ich führe?“, was Unternehmen machen müssen, um erfolgreich durch Veränderungen zu navigieren und wie Führungskräfte ein Umfeld für mehr Ergebnisverantwortung und Exzellenz schaffen können. Entscheidend für den Erfolg sind die Mitarbeiter – von der Führungsriege bis hin zu jedem einzelnen Arbeiter erläuterte Geh. Er schilderte seine Methoden und Erfahrungen beim Führen und Motivieren von Mitarbeitern, um eine Kultur für Veränderungsfähigkeit, Agilität und Ergebnisverantwortung zu schaffen, die dafür sorgt, dass Unternehmen erfolgreicher in ihre Zukunft gehen.
„Design for Reliability“ war das Thema von Helge Schimanski, Gruppenleiter Modul-Services, Geschäftsfeld Mikro-Fertigungsverfahren am Fraunhofer ISIT. Er zeigte auf, wie Durchkontaktierungen, Einpressverbindungen und Ausdehnungsfehlanpassung die Zuverlässigkeit von elektronischen Baugruppen beeinflussen. Durch optimierte Layoutgestaltung, Material- und Komponentenauswahl wird bereits in der Entwicklungsphase die Grundlage für ein zuverlässiges Produkt gelegt. Die Wärmebelastung von Bauelement und Leiterplatte und deren Minimierung durch Einsatz von geeigneten Wärmefallen war ebenso ein Thema wie die Problematiken bei der Nutzentrennung. Designhinweise zu den verschiedenen Aspekten geben dem Entwickler eine Orientierung für die Layouterstellung.
Patrizia Bogers, Product Marketing Manager, Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG informierte in ihrem Vortrag „Kondensatoren im Spannungsfeld zwischen Technik, Verfügbarkeit und Preis“ über die Herausforderungen beim Downsizing von mehrschichtigen Keramikkondensatoren (MLCC) und welche Schwierigkeiten für das Schaltungsdesign und die Fertigung damit verbunden sind. Beispiele hierfür sind die schlechtere elektrische Stabilität/Performance, steigende Montagezeit (um einen Kondensator in großer Bauform ersetzen zu können, müssen häufig mehrere Kondensatoren in kleiner Bauform eingesetzt werden), Investition in neue Produktionsanlagen oder sogar ein Re-Design. Im Anschluss erklärte sie, auf welche technischen Details es bei MLCCs ankommt und welche Alternativen es gibt.
Auch Mitarbeiter von productware warteten mit interessanten Themen auf. So referierte Frau Dilek Gümüser aus dem Einkauf, was das Unternehmen in den letzten zwei Jahren zur Sicherstellung der Lieferfähigkeiten in Zeiten der Bauteileverknappung getan hat. Sie schilderte, welche Herausforderungen es bei der Bauteilbeschaffung gibt, welche ersten Maßnahmen bei beginnender Allokation zu treffen sind und wie die Verfügbarkeit sichergestellt werden kann.
Matthias Hahn, Gruppenleitung Arbeitsvorbereitung, führte in seinen Vortrag „Die „ideale“ Stückliste: Qualität fängt bei den Stammdaten an“ aus, wie wichtig die Qualität von Stammdaten ist und welche Auswirkungen es hat, wenn der Kunde fehlerhafte oder nicht vollständige Daten schickt. Im Anschluss erklärte er, welche Angaben die ideale Stückliste enthalten muss.
Jerome Reumschüssel, Leitung Vertriebsinnendienst, stellte den von productware neu angebotenen Service im Bereich Rohs, Reach und ECCN vor. Er erläuterte, wie man damit die erforderliche Transparenz schafft, um den Anwender zeitlich zu entlasten, so dass er sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann.
Im letzten Vortrag des Tages „Qualifizierte Rework-Prozesse – Von der Anforderung zum sicheren und dokumentierten Prozess“ erklärte Herr Schimanski, dass eine geeignete Reparaturprozedur wichtiger Bestandteil einer qualitätsgesicherten Elektronikfertigung ist und dass die richtige Strategie für Nacharbeit und Reparatur, die erforderlichen Reparaturabläufe bereits in Design und Fertigung berücksichtigt, die Wertschöpfung erhöht. Er ging dabei näher auf zahlreiche Einzelaspekte des Nacharbeits- und Reparaturprozesses ein: Fertigungsumgebung, Normvorgaben, Sollvorgabe des Materialherstellers, Grenzen der Bauelemente, Trocknung von Bauelement und Baugruppe, Lötwärmebedarf und Lötwärmebeständigkeit, Lötprofilermittlung, Sicherstellung und Verifikation der Qualität, Prozesssicherung und Dokumentation.
Am Ende der Veranstaltung führte Matthias Hunkel, Betriebsleiter und Prokurist der productware in einer Live-Demo das eMES (Manufacturing Execution System) des EMS-Dienstleisters vor. Bei der anschließenden Betriebsführung in den Räumlichkeiten der productware präsentierten die Mitarbeiter den Teilnehmern die hoch modernen Fertigungseinrichtungen und einige der spezifischen Besonderheiten des Unternehmens.
Zufriedene Teilnehmer und Referenten
Wolfgang Huther, Head of Products & Displays, SONOVTS Media GmbH, zieht ein positives Fazit: „Der diesjährige productware Technologietag war für mich aus zwei Gründen sehr interessant: Er bot Gelegenheit zum Austausch mit Elektronikspezialisten aus anderen Branchen und speziell die Keynote lieferte mir einige neue Ansätze für meine tägliche Arbeit.“
„Vielen herzlichen Dank für die Einladung und Teilnahme an Ihrem hervorragend organisierten und durchgeführten Technologietag. Die Gespräche und der Austausch mit den Teilnehmern wie auch die weiteren Vorträge waren mehr als gewinnbringend, nicht zuletzt um den eigenen Horizont zu erweitern und Feedback aus erster Hand zu bekommen. Uns war es eine Freude diesen Tag mit dem Team von productware und den weiteren Referenten zu gestalten“, resümiert Patrizia Bogers, Product Marketing Manager, Würth Elektronik eiSos GmbH & Co.KG.
„Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, Referenten und Mitwirkenden für den spannenden, inspirierenden Tag. Der Technologietag war wieder eine gelungene Plattform, die allen Beteiligten einen regen Austausch ermöglichte. Die positive Resonanz der Teilnehmer ist dabei Lob und Ansporn zugleich, und wir freuen uns bereits auf die nächste Veranstaltung“, fasst Marco Balling, Geschäftsführer der productware zusammen.